59 Fußballfelder - auf dieser Fläche testet die Eintracht Roboter.

Auf 59 Fußballfeldern wird der Einsatz von autonomen Roboterfahrzeugen getestet

An kaum einem anderen Ort in der Region FrankfurtRheinMain kommen in regelmäßiger Häufung so viele Menschen auf einer begrenzten Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammen wie bei Fußballspielen von Eintracht Frankfurt oder bei Konzerten im Deutsche Bank Park. Das Stadiongelände ist daher ein idealer Ort, um industrielle, digitale Lösungen in einer realitätsnahen Umgebung zu testen – um sie dann erfolgreicher Erprobung im öffentlichen Raum einsetzen zu können. Mit der „Arena of IoT“ im Deutsche Bank Park hat die EintrachtTech, die 2019 gegründete Digitaltochter des Bundesligisten, ein Digitalzentrum geschaffen, in dem gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung „Internet of Things (IoT)“-Lösungen unter anderem aus den Bereichen Smart Stadium, Facility Management, Energiemanagement, Logistik und Mobilität für die Anwendung im Markt entwickelt werden. Die Hessische Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus, ist Schirmherrin der „Arena of IoT“.

Bei dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojekt „Campus FreeCity“ wird ein Testfeld für die Erprobung von autonomen Roboterfahrzeugen im Deutsche Bank Park errichtet. Die CityBots genannten Fahrzeuge werden von EDAG, einem Engineering-Dienstleister für ganzheitliche Lösungen in der Mobilitätsindustrie, in Fulda entwickelt. Auf 420.000 Quadratmetern – das entspricht etwa 59 Fußballfeldern – werden mit den CityBots Anwendungsszenarien in den Bereichen Personenbeförderung, Stadionlogistik, Abfallentsorgung und Grünflächenbewässerung erprobt. Damit sollen Erkenntnisse zu ganzheitlichen und nachhaltigen Mobilitätslösungen gewonnen werden, die sich in Stadt und Region transferieren lassen.

Vom „Smart Stadium“ zur „Smart Region“

Durch den Einsatz von IoT-Sensoren und einem LoRaWAN (Long Range Wide Area Network)-Funknetz können schon heute Spielfelder und Grünflächen bedarfsgerecht und nachhaltig bewässert werden. Dank einer von EDAG entwickelten Mobilitätsplattform können die Fahrzeuge mit der bestehenden Infrastruktur kommunizieren, sei es mit stationären Sensoren zur Bewässerung von Trainingsplätzen und Grünanlagen oder zur Abwicklung eines Auftrags- und Abrechnungssystems. Das integrierte Leitsystem verbindet alle wesentlichen Schnittstellen miteinander und schafft dadurch neue Anwendungs- sowie Geschäftsmodelle. Die Lösung lässt sich ideal vom „Smart Stadium“ zur „Smart City“ und „Smart Region“ übertragen. Ein späterer Einsatz an Flughäfen oder in Städten ist das Ziel.

Weitere Partner des Forschungsprojekts im Deutsche Bank Park sind neben EintrachtTech und EDAG Group zudem T-Systems International GmbH, COMPREDICT GmbH, DEKRA Automobil GmbH, Hochschule Fulda sowie die Technische Universität Darmstadt. Die Gesamtkoordination hat die House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH inne. Das Projekt Campus FreeCity wird im Rahmen der Innovationsoffensive KI mit insgesamt 10,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.